Achtsamkeit, ein großes Wort - in aller Munde - und das zu Recht, ist sie doch eine mögliche Bewältigungsstrategie, um den Anforderungen unserer modernen Gesellschaft gelassener begegnen zu können. Insbesondere in dieser herausfordernden Zeit.
Viele Menschen erleben einen zunehmenden Leistungsdruck, belastende Beschleunigung, loslösende Entfremdung und ansteigende Flüchtigkeit.
Mütter und Väter, die zu uns kommen, berichten, dass das Leben nur so an ihnen vorbeirausche. Sie fühlen sich tagtäglich wie in einem Hamsterrad - gefangen und dadurch ständig erschöpft. Daraus können ganz schnell Ängste, psychosomatische Beschwerden (wie Kopfschmerzen, Verspannungen, etc.) sowie Unruhezustände erwachsen.
Achtsamkeit ist eine bewährte, wissenschaftlich fundierte Methode. Sie reduziert Stress und mildert körperliche Erkrankungen, Ängste, ja sogar depressive Symptome. Klares Ziel ist es, insgesamt gelassener, ruhiger und somit auch wieder belastbarer zu werden.
Achtsamkeit bedeutet, im Hier und Jetzt zu sein. Ganz entspannt soll wahrgenommen werden was passiert, gleichgültig worum es geht - möglichst ohne zu bewerten und beurteilen.
Achtsamkeit ist eine Fähigkeit, die allen Menschen offensteht und dabei hilft Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Langfristig wird die generelle Aufmerksamkeit geschult und dadurch die Wahrnehmung für den Augenblick geschärft.
Diese Methode hat sich über Jahrtausende aus östlichen Traditionen entwickelt und wurde bereits 1979 von Prof. Dr. Jon Kabat-Zinn (USA) für den medizinisch-therapeutischen Bereich nutzbar gemacht.
Für uns, hier in der Fachklinik Mikina, liegt das besondere Augenmerk auf der Tatsache, dass das Natur-Erleben unsere Patient*innen - und uns alle - im herausfordernden Familienalltag unterstützen kann, denn
Achtsamkeit in der Natur
Unser Achtsamkeits-Angebot findet im Rahmen des psychologischen Therapieprogramms in unserer herrlichen Klinikumgebung, mit ihren angrenzenden Weinbergen, statt. In Kleingruppen werden Sie dabei begleitet, Ihre Achtsamkeit zu trainieren. Den Augenblick voll und ganz zu erleben – einmal Urlaub vom Denken zu nehmen – ohne etwas erreichen oder leisten zu wollen.
Durch die Übung „Erkunden des Wetters“ nehmen wir uns Zeit unsere Sinne zu öffnen: Das Wetter wird gemeinsam möglichst bewertungsfrei beobachtet. Sie nehmen den Himmel mit seinen Formen und Farben genau wahr und achten dabei auf typische Wetterzeichen, wie Tautropfen im Gras, Bewegungen bei Wind und vieles mehr. Sie hören Vogelstimmen und das Rascheln der Blätter im Wind. Der Geruch von Erde, Gras und Blüten streift durch Ihre Nase. Sie spüren mit allen Sinnen in Ihren Körper hinein und erkennen, wie das Wetter Sie berührt: Gänsehaut, Wärme durch Kleidung, Sonnenstrahlen im Gesicht, Luftfeuchtigkeit oder Regentropfen….
So entspannen Sie sich mehr und mehr in das Natur-Erleben hinein und können die erlernte Achtsamkeit in Ihren Alltag integrieren, sobald Sie wieder zuhause sind.
„Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen.“
Pearl S. Buck